Wohnzimmer

Es muss schon gegen Abend sein, genau wusste ich das nicht da ich alles nur noch so krass merkwürdig wahrnahm. Mir fehlte der Alkohol und meine Hände zitterten. Ich tat das alles hier nur für Emily. Seit tagen betrat ich deswegen nicht mal mehr meine Küche, geschweige denn mein Schlafzimmer. Überall, in diesen zwei Zimmern, lagen diese leeren Jack Daniels Flaschen herum die ich einfach nicht mehr sehen konnte. In den letzten zwei Stunden wurde das zittern meiner Hände unerträglich und ich brauchte sicherlich mindestens 20 minuten um eine SMS an Emily zu schicken. Gerade brauchte ich sie einfach, gerade weil ich einfach nur eine ablenkung. Wenn jemand bei mir war, dann konnte ich nicht trinke und durfte nicht zeigen wie sehr mich das alles mitnahm. Ich wurde so schwach und sensible ohne Alkohol. In meiner Sucht hatte ich alle Menschen die ich liebte von mir weg gestoßen doch gerade wollte ich irgendjemanden haben, an den ich mich anlehnen konnte und der bei mir war.

Es verging eine weile und wie ferngesteuert suchte ich mir schon den Weg in die Küche. Hier standen schon so viele Flaschen und man könnte meine ich hätte sie maximal in einem Jahr alle trinken können doch, dies war das ergebniss nur weniger Wochen tiefer Alkohol sucht. So viel Alkohol hatte ich gar nicht mehr im Haus, eine volle Flasche im Kühlschrank, eine halbe im Schlafzimmer und noch ein finger breit Woka in der Flasche über meiner Mikrowelle. Zuerst leerte ich den Woka und griff dann zur, noch, vollen Jack Daniels. Der Alkohol brannte nur noch ganz wenig in der Kehle und auch dieser gänsehaut-efekt den ich damals mal beim Woka hatte war schon lange weg. Ich trank den Jack Daniels in kleinen, aber schnell aufeinander folgenden Schlücken. Es tat gut diese Befriedigung in mir zu spüren und meiner Sucht nachzugeben. Es kam mir vor wie das erleichterndeste Gefühl auf Erden.

cf: Villa von Miley Cyrus && Liam Hemsworth | Wohnzimmer

Ich hätte jeden Autofahrer gerade töten können. Entweder fuhren sie so langsam wie Schnecken oder dann wussten sie nicht wohin sie wollten. Das war einfach unmöglich. Wahrscheinlich wäre ich zu Fuss sogar schneller gewesen. Aber nun sass ich in meinem Auto und musste zu Mitchel. Meine Gedanken kreisten nur um ihn und ich fragte mich, was mit ihm los war. Wieso wollte er mich aussgerechnet jetzt wiedersehen? Mussten meine Freunde eigentlich immer dann Probleme haben, wenn ich es am wenigsten brauchen konnte? Es reichte mir eigentlich, wenn ein Freund oder eine Freundin von mir ein Problem hatte, aber gerade zwei und dann noch meine besten zwei Freunde. Das war beinahe zu viel für mich.
Nach einer Ewigkeit kam ich dann schliesslich bei Mitchel's Villa an und parkte das Auto. Anschliessend griff ich nach meiner Handtasche und stieg aus. Irgendetwas sagte mir, dass es nicht wunderschön sein würde, ihn wieder zusehen. Doch er brauchte mich und ich war für meine Freunde immer da. Vor der Tür blieb ich stehen und klingelte zuerst einmal, damit er nicht erschak, denn ich plötzlich vor ihm stand. Danach öffnete ich die Tür und trat ein. Man roch, dass gerade erst Alkohol getrunken wurde und als ich den Flur entlang lief hörte ich Mitchel im Wohnzimmer. Dort ging ich dann auch hin und sah ihn mit einer Flasche in der Hand. Etwas enttäuscht blieb ich stehen und sah ihn an. "Willst du mich hier haben, damit ich mich ebenfalls betrinke?", fragte ich ihn dann. Das ich enttäuscht war hörte man in meiner Stimme, aber ich ging doch noch etwas auf ihn zu und hoffte einfach, dass er sich nicht schon so sehr betrunken hatte, dass man nicht mehr mit ihm sprechen konnte.

Ich trank noch eine weile weiter ohne die Zeit im Auge zu behalten. Alkohol gab mir nur noch in ganz hohen mengen einen Kick, sonst befriedigte es nur meine Sucht. Und eigentlich musste ich nur die Entzugserscheinungen lindern. Denn es tat immer wieder so weh, dieses tiefe verlangen in mir. Als es klingelte, nahm ich das vor lauter genuss kaum war und plötzlich stand Emily im Zimmer. Total verwirrt und erschrocken stand ich auf und schraubte schnell die Flasche Jack Daniels zu. Sie war nur noch halb voll... wahrnsinn. Als Emily diese wirklich äußerst dämlich Frage stellte, schüttelte ich nur den Kopf. Wie sollte ich ihr das nur erklären, scheiße bin... Krank. Der Alkohol bestimmte schon jetzt mein Leben, aber wenn ich eins nicht wollte dann war es eine Therapie. Wenn man es genau nahm, wollte ich von morgens bis abens nur eins: Alkohol. Ich atmete tief durch und irgendwie musste ich es Emily doch erklären können. Meine Hände umfassten reflexartig die Jack Daniels Flasche, würde Emily mir den Alkohol nehmen wollen ? Das durfte sie nicht! Auf keinen Fall!

Ich verdrehte meine Augen genervt und merkte, dass er sich erschreckt hatte. Mein Gott, ich hatte doch gar nichts getan. Etwas enttäuscht von ihm lief ich durch das Wohnzimmer und sah immer wieder auf seine Flasche. Am liebsten hätte ich sie weggenommen, aber was hätte mir das gebracht? Ärger mit ihm und wenn ich etwas nicht wollte, dann war es Ärger mit einem meiner Freunde oder der Person, die ich liebte. Seufzend ließ ich mich auf das Sofa fallen und sah Mitchel an. "Ich bin hier und du trinkst. Ehrlich, ich glaube bei Miley wäre ich besser aufgehoben. Die hat momentan nämlich auch Probleme und bei deinen scheine ich dir ja nicht helfen zu können, da du dir nicht helfen lassen willst." Die Wahrheit musste einfach raus und vielleicht begriff er endlich, was er damit anrichtete. Er setzte sowohl meine Freundschaft wie auch alle anderen Freundschaften die er hatte aufs Spiel. Wenn er das nicht sehr schnell begriff, würde ich früher oder später nichts mehr mit ihm zutun haben wollen. Das war mir bereits jetzt klar. Zwar schmerzte es, an so etwas zu denken, aber wie sollte man es ihm anders klar machen, dass es so nicht mehr weiter ging?

Ich zitterte ein wenig, als Emily mir vorwarf ich wollte mir nicht helfen lassen. Die Sachen über Miley ignorierte ich erstmal, denn bei Miley würde ich mich sicher noch melden wenn es mir besser ging. "Okay..." hauchte ich leise und hielt ihr die Flasche Jack Daniels hin. "Kipp sie bitte aus, in der Küche. Wenn ich es tun soll, würde ich sie heimlich austrinken." sagte ich und noch wusste Emily nichts von meiner kranken Sucht, doch mir war klar sobald sie die Küche mit den Gefühlten 1000 leeren Flaschen sehen würde, würde ihr sicher alles klar werden ohne das ich ihr irgendetwas erklären musste. "Aber.. ich hab die letzten Wochen ein bisschen etwas stehen lassen, also nicht erschrecken." sagte ich nur und sah zu wie sie dann in die Küche ging. Ich lies mich auf das Sofa fallen und mir lief eine träne die Wange hinunter. Hätte ich nicht alle Personen die ich so sehr liebte von mir Weggestoßen und mich isoliert, wäre ich jetzt sicherlich nicht so süchtig und am Boden zerstörrt. Jetzt würde Emily erstmal geschockt sein, aber ich wollte hielfe. Allerdings nur ihre Hilfe. Dafür musste ich ihr erstmal zeigen das ich selbst begriffen hatte, was gerade vorging und wie krank ich war.

Ich war sehr erstaunt, dass er mir seine Flasche hinstreckte. Ohne lange zu zögern griff ich nach ihr und stand auf. "Du machst das richtige Mitchel. Es ist richtig los zu lassen." Kurz sah ich ihm in die Augen und machte mich dann auf den Weg in die Küche. Ich hörte noch, dass er sagte ,dass er einige Sachen rumstehen hatte. Doch die Worte ignorierte ich. Jedoch blieb ich schockiert stehen, als ich die Küche betrat. OMG, dachte ich und sah mich um. Überall standen leere Flaschen und nicht sonderlich wenig. Was war nur aus ihm geworden? Seufzend ging ich dann zum Lavabo und öffnete die Flasche wieder und ließ den Inhalt auslaufen. Danach schraubte ich den Deckel wieder darauf und stellte ich irgendwo hin, wo ich noch Platz fand. Das war schlimmer als schlimm. Wie konnte jemand nur so leben? Mit meiner Hand fuhr ich mir durch die Haare und konnte das hier nicht wirklich verstehen. Dann machte ich mich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer. Als ich dort ankam, entdeckte ich Mitchel auf dem Sofa. "Das es so schlimm ist hätte ich nie gedacht. Wieso hast du mir nie angerufen? Ich wäre jederzeit gekommen und hätte dir geholfen." Etwas traurig sah ich ihn an und setzte mich neben ihn, dann legte ich meine Arme um ihn und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

Als Emily zurück kam, sah man ihr den Schock schon an und dann legte sie ihre Arme um mich und mein Arm umfasste sie ebenfalls und zog sie an mich. Als sie fragte wieso ich nichts gesagt hatte schluckte ich. "Ich weiß nicht.. ich, weiß auch gar nicht wirklich wann das alles angefangen hat. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu trinken. Als ich dir die SMS geschrieben habe, war es so schlimm... Und kurze Zeit später habe ich auch wieder zur Flasche gegriffen und jetzt gehts mir gut." sagte ich fast schon ohne Emotion. Es war wirklich so, denn erst hatte ich nur wenig getrunken um mich von meinen Problemen abzulenken und es wurde immer mehr und mehr, bis ich nicht mehr aufhören konnte. Ich strich mit meiner anderen Hand durch ihre Haare. "Ich wollte für dich aufhören und ich hab es wirklich versucht, dass musst du mir glauben." meinte ich und diesesmal mit Emotion. Mit tief trauriger emotion. Sanft setzte ich ihr einen Kuss auf die Stirn und konnte nur hoffen das sie mir glaubte, dass sie wirklich glaubte das dieser Wille in mir da war. "Es tut mir Leid, dass ich gesagt habe ich will keine Beziehung, aber willst du mit einem Suchti zusammen sein ? Mit jemandem der so kaputt ist ?"

Mir stiegen die Tränen in die Augen und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Er tat mir so leid und ich war einfach nur froh, dass er mich nicht wieder von sich weg wies. Da er mich sogar an sich gezogen hatte, bewies mir, dass er noch nicht ganz benebelt war. Doch seine Worte kamen so kühl, dass ich erschauderte. "Dir sollte es aber gut gehen, wenn du nicht trinkst." Niemandem sollte es gut gehen, wenn er oder sie trank. Das war nicht gesund und ich würde alles tun, damit er wieder aufhörte. Als er mir dann mit seiner Hand durch die Haare strich, erschien ein Lächeln auf meinen Lippen und bei seinen nächsten Worten liefen mir ein paar Tränen die Wange hinunter. Diese wischte ich mir dann mit einer Hand weg und sah ihm in die Augen. "Ich glaube dir doch, ich habe nie aufgehört an dich zu glauben." Das hatte ich wirklich niemals getan und von Lügen hielt ich sowieso nicht viel, desshalb ließ ich dies auch gleich. Ich versuchte bei seinen nächsten Worten zu lächeln, aber das gelang mir nicht wirklich. "Wir werden es gemeinsam schaffen dich da raus zu holen. Wenn es sein muss, werde ich Tag und Nacht bei dir sein und dich überwachen, aber niemals würde ich dich aufgeben. Mitchel, ich liebe dich und daran hat sich auch jetzt nichts geändert wo ich weiß was mit dir los ist." Es hatte mir noch mehr gezeigt, dass er mich brauchte und ich für ihn da sein sollte. Das wollte ich auch sein, wenn er mich ließ.

Ich hörte ihr zu und merkte wie ihr die tränen in die Augen stiegen. "Nicht weinen okay..." flüsterte ich und küsste sie. Als sie dann sagte, sie würde mich da raus holen und wenn es sein musste auch Tag und Nacht überwachen, schluckte ich und schüttelte ich den Kopf. "Nein, Emily wenn ich keinen Alk bekomme, bin ich nicht ich selbst. Eben war es okay, da wollte ich einfach nicht allein sein. Jemanden in meiner nähe haben, aber was ist wenn es nächstes Mal anders ist ? Was ist wenn ich Agressiv werde ? Ich werde doch sicherlich alles tun um Alkohol zu trinken und ich kann nicht einschätzen wie weit ich da gehen würde. Ich hätte Angst um dich..." gab ich ganz offen zu und nahm sie dann in die Arme und drückte sie nochmal etwas näher an mich. "Aber ich will auch keine Therapie, auf keinen Fall. Wir müssen uns etwas anderes überlegen. Ich weiß nur das ich es alleine nicht schaffe!" erklärte ich und seufzte leise.

Ich war nicht darauf vorbereitet, dass er mich küssen würde und erstarte einen Augenblick. Das alles wurde mir einfach zu viel. Meine Gefühle spielten mir bereits Streiche und ich wollteeigentlich nur noch bei ihm sein. Aber das war unmöglich, meine anderen Freunde brauchte mich auch und es war wichtig, dass ich auch bei ihnen war. Bei seinen Worten sah ich ihn einfach nur an. Eins war mir klar, wir würden einen Weg finden ihn davon zu befreien. Selbst wenn es beinahe unmöglich sein sollte. Wir würden einen Weg finden. "Ich habe da so eine Idee. Du darfst trinken, aber nur ein gewisses Mass und das werden wir dann von Zeit zu Zeit immer weniger werden lassen." Eigentlich sollte es klappen, aber ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie er nun darauf reagierte. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und lächelte ihn leicht verträumt an. Er war einfach der einzige Mann, den ich bei mir haben wollte.

Ich grinste, als sie meinte sie würde mich dann schon zurecht weisen. "Du wirst also die ganze Zeit um mich sein, und mich nicht allein lassen ?" fragte ich sie und lächelte ein wenig. Emily würde für mich da sein und das war ja schonmal etwas, allerdings war ich mir nicht sicher ob sie wirklich wusste worauf sie sich eingelassen hatte. Sie würde mich auf Entzug erleben. Als jemand der wirklich alles für Alkohol tut. Als ich Emily aufvorderte mich zu küssen und sie so irritiert war, sah ich sie fragend an. "Was ?" meinte ich und grinste, bevor sie meiner vorderung dann doch nachkam. Sie küsste mich aber eher zurückhaltend und in dem Kuss versuchte ich das blonde Mädchen so nah wie möglich bei mir zu haben und den Kuss leidenchaftlicher werden zu lassen, doch Emily löste sich viel zu schnell wieder von mir und sah mir in die Augen.

"Wenn es sein muss werde ich jede Sekunde bei dir sein." Doch auf den Kuss hatte ich wohl etwas weniger Lust als er, denn er schien mehr zu wollen. Zu meinem Glück löste ich mich früh genug und konnte somit alles abwenden, was geschehen wäre, wenn ich es nicht getan hätte. Ich löste mich auch von ihm und setzte mich gerade auf das Sofa. Seine Nähe zu spüren war zwar schön, aber mir wurde das alles gerade einfach zuviel. Das musste er einfach akzeptieren. Ich wollte nämlich nicht, dass unsere Freundschaft nun daran zerbrach. Nur weil wir Gefühle für einander hatten. "Wir sollten als erstes einmal alle deine Flaschen suchen und sie dann entsorgen." Das war zumindest meine Meinung und es wäre wirklich gut, wenn er mir dabei helfen würde. So könnte ich auch gleich sehen, ob er wirklich bereit war sich davon loszumachen oder ob er das einfach nur sagte, um mich bei sich zu haben. Leise seufzte ich und lehnte mich nach hinten, dabei schloss ich meine Augen und dachte daran, wie es früher war. Miley, Mitchel und ich. Wir hatten schon so viel miteinander erlebt und nun hatten meine beiden Freunde ein grosses Problem. Eine mit der Liebe und der andere mit dem Alkohol.

Als sie meinte wir sollten erstmal alle Flaschen entsorgen, nickte ich und sofort viel mir der letzte Alkohol ein den ich noch im Haus hatte. Eine halbvoll Flasche unter meinem Bett und irgendwie wollte ich nicht, dass sie diese Fand. Bevor sie gekommen war, könnte ich nicht die Zeit nutzen mich richtig zu betrinken. Einerseits war das echt gut, weil sie wahrscheinlich direkt wieder gegangen wären wenn ich total dicht gewessen wäre, aber andererseits kamen die Entzugserscheinungen so schneller wieder und davor hatte ich Angst. Vor diesem Moment in dem ich für ein paar tropfen Alkohol alles tun würde. Doch gerade ging es, also sollten wir schnell alle Flaschen entfernen. "Ja, wir sollten am besten mit der Küche anfangen. Ich war eben nur kurz drin um mir die Flasche zu holen, aber ich hab gemerkt wie es da aussieht. Ich weiß aber auch nicht ob da irgendwo noch eine Flasche mit inhalt ist, deswegen solltest du mich einfach nicht aus den Augen lassen." meinte ich und ging mit Emily in die Küche.

cf: Küche

So schnell wie Mitchel den Alkohol trank, konnte man vermuten, dass er schon über ein Jahr keinen mehr gehabt hätte. Aber es war nicht einmal eine halbe Stunde her als er das letzte Schlückchen gehabt hatte. Als er mich dann auf die Stirn küsste und danke sagte, lächelte ich ihn leicht an. Anschließend folgte ich ihm in das Wohnzimmer und setzte mich dort auf das Sofa. Wie man nur so viel Akohol mögen konnte. Mir wäre schon längstens schlecht wenn ich so viel trinken würde. Aber das war jedem das seine. Hoffentlich würde er mich nur nicht verarschen und trinken wenn ich schlief oder auch mal weg musste. Bei diesem Gedanken wurde ich ganz traurig. Denn ich vertraute ihm wirklich und hoffte, dass ich das auch wirklich konnte. Ihn wollte ich nämlich nicht verlieren. Niemals.

Immer noch lag mir der Alkoholgeschmack auf der Zunge und da war der Gedanke: Mehr, Mehr, Mehr, Mehr... Ich seuftze und jetzt wurde mir einiges klar. Wenn ich wirklich die Entgiftung schaffen wollte, dann von jetzt auf gleich. Gerade hatte ich diese Krankhafte lust auf Alkohol und die würde anhalten wenn ich immer wieder etwas bekommen würde. Ich brauchte einfach einen kalten entzung und ausserdem wollte ich Emily nicht dafür lieben, dass sie mir Alkohol gab. Nur ich wollte nicht durchdrehen und ich war nicht sicher ob Emily sich durchsetzten konnte, wenn ich wieder betteln würde. Sie liebte mich und würde mir immer wieder etwas geben wenn ich leide. Ich überlegte auch ob ich meine erkenntnis mit ihr teilen sollte, denn dann war das eben wirklich das aller letzte mal. Erstmal holte ich meine DVD's heraus und stellte die Kiste auf den Boden vor dem Sofa. "Such dir mal bitte einen Film raus und... ich versuche Miley zu erreichen. Sie weiß eh bescheid." sagte ich und lies mich auf das Sofa fallen und mit meinen zitternden Händen versuchte ich eine SMS zu schreiben, aber... Verdammt! Es ging so gut wie gar nicht. Ich versuchte mich zusammen zu reißen und wenigstens eine verständliche Nachricht zu formulieren.

Gerade fragte ich mich, an was er dachte. Doch er woltle wohl nicht darüber reden. Ansonsten hätte er es mir schon längst gesagt. Schließlich hatten wir eigentlich keine Geheimnisse voreinander. Als er mir dann eine Kiste vor die Füsse stellte, sah ich die ganzen DVD's. So viele hatte ich nicht einmal und ich hatte so gut wie jeden. Ich rutschte vom Sofa und setzte mich auf den Boden. Nun konnte ich mir die alle durchsehen. Das würde Jahre dauern bis ich mich für einen entschieden hätte. Kurz sah ich zu Mitchel und bemerkte, dass er versuchte eine SMS zu schreiben. "Wenn es nicht geht, dann lass es. Ich werde es sonst später für dich machen." Kurz legte ich eine Hand auf sein Bein und nahm diese dann auch wieder weg und sah mir die DVD's durch. Es waren so viele ... Hoffentlich würde ich einen finden. Schliesslich fand ich einen Horrorfilm. Das war eigentlich perfekt. Dann hatte ich einen Grund mich an ihn zu kuscheln. Ich nahm ihn aus der Kiste und legte die restlichen DVD's wieder rein. Danach setzte ich mich auf das Sofa und zeigte ihm den Film. Der Titel lautete: All Beauty Must Die. Der Titel gefiel mir und ich wollte unbedingt wissen wie er war.

Ich versuchte weiter diese verdammte SMS zu schreiben, legte Emily ihre Hand auf mein Bein und meinte sie würde das später auch für mich tun können. Ich allerdings schüttelte den Kopf. "Schon gut, ich bekomme das hin." meinte ich und ja, es dauerte etwas länger als sonst aber Miley sollte die Nachricht eigentlich verstehen können. Als Emily sich für eine DVD entschieden hatte, lächelte ich und nickte. "Ja, gute wahl." sagte ich. Mir wurde im Rahmen der entzugserscheinungen gerade total heiß und nervös, aber ich wollte unbedingt ruhig bleiben und spielte ein wenig mit meinen zitternden Finger herum und ein paar mal kratze ich mich auch selbst. Allerdings tat ich mir nicht mit absicht weh, es war ein reflex der auf einmal da war und ich empfand in diesem Moment sowieso keinen schmerz mehr. Ich war wie gelehmt.

Es sah wirklich gerade so aus, als müsste ich den DVD selber einlegen. Mitchel konnte sich glücklich schäten, Denn ich wusste bereits wie das ging, da ich das gleiche Gerät zu Hause hatte. Nachdem ich die DVD eingelegt hatte und alles gestartet war, setzte ich mich wieder neben ihn und kuschelte mich sofort an ihn. Zwar war heute ein schöner Tag. Aber mit ihm konnte ich wohl schlrecht raus gehen. Da ich diesen Film noch nie gesehen hatte, wusste ich auch nicht, was da auf mich zu kam. Beinahe sass ich auf ihm und das störte mich gerade nicht wirklich. Jedoch wusste ich nicht, wie er darauf reagieren würde, deshalb wartete ich einfach ab und sah gebannt zum Fernseher. Ich fand diesen Film sofort total gruselig und unheimlich. Eigentlich guckte ich solche Sachen nie und wenn ich zwischen diesem und dem Film, welcher Miley geguckt hatte entscheiden müsste, dann würde ich mich für den anderen entscheiden. Komödie lag mir mehr als dieses Horror Zeugs.

Emily legte den Film ein und ich legte mein Handy auf den Tisch. Schon nach den ersten Momenten grusselte sie sich und kuschelte sich an mich. Ich genoss ihre nähe in vollen zügen und drückte sie an mich. Ich kannte den Film schon in und auswendig. Außerdem war mein eigendes Leben gerade ein Horrorfilm. Ich wollte immer noch Alkohol, aber ich sollte nichts mehr trinken, wirklich gar nichts mehr. Sonst würde ich nie trocken werden nur Emily wusste ja noch nicht, dass ich eine Plan änderung vor hatte. Es war auch gut so, denn irgendwie wollte ich mich noch ein letztes mal betrinken, einmal noch! Meine Hände zitterten immer noch und ich hatte keinen zweifel daran, dass sie dies auch mitbekam weil ich meinen Arm ja um sie gelegt hatte. Leider hatte ich nicht so gute Karten, dass sie vielleicht einschlafen würde bei einem Horrorfilm und wie bitte sollte ich heimlich aufstehen, wenn sie fast schon auf mir sass.

Mir war die Angst ins Gesicht geschrieben und ich merkte sehr deutlich das Mitchel zitterte. Doch das interessierte mich momentan überhaupt nicht. Ich sah wie gebannt zum Fernseher und verfolgte das Geschehen. Ich hatte Angst und wünschte mir, dass ich wüsste, was mit ihm los war. Denn er schien von diesem Film nicht so fasziniert zu sein wie ich. Als ich mich dann endlich auch davon abwenden konnte, sah ich ihn an. "Was ist den los?", fragte ich ihn flüsternd und zuckte dann zusammen, da ich ein Schrei hörte. Jedoch beruhigte ich mich dann wieder sehr schnell und wusste eigentlich gar nicht so recht, wieso ich mich nun erschreckt hatte. So schlimm war es ja auch wieder nicht. Aber da ich gerade Angst hatte wieder das Geschehen zu sehen, sah ich weiterhin Mitchel an, in der Hoffnung, dass ihm eine bessere Idee kam als diesen Film zu gucken. Mittlerweilse sass ich auf seiner Schoss und freiwillig würde ich da nicht mehr runter gehen solange der Film lief.

Ich sah ab und zu zum Fernsehr, aber es interessierte mich kein bisschen. Als Emily fragte was los war, schluckte ich. "Ich kenne den Flim schon und gerade denke ich nur an Alkohol, tut mir leid." sagte ich und giff dann immer noch zitternd nach der Fernbedienung um den Fernsehr aus zu machen. Als die Bildfläsche schwarz wurde, sah ich Emily wieder an. "Ich muss einen kalten Entzug machen, dass heißt keinen Tropfen mehr... Sonst packe ich das nicht. Du darfst mir nichts mehr geben, egal wie sehr ich bettele oder mich erniedrige. Außerdem will ich dich nicht dafür lieben müssen, dass du mir Alk gibst." erklärte ich und biss mir auf die Unterlippe. Ich durfte einfach nur nicht agressiv werden... "Nur, zur Not habe ich Miley gefragt ob die vielleicht kommt. Ich denke auch, dass sie das vielleicht ein wenig ablenkt von der Liam sache. Außerdem wollte ich eh nochmal mit ihr über Liam sprechen."

Bei seinen Worten weiteten sich meine Augen. Das glaubte ich nicht wirklich. Er wollte wirklich, dass ich ihm nichts mehr gab? Ob ich das schaffen würde wusste ich nicht. Doch ich würde es versuchen, ihm zuliebe. Wenn ich für jemanden etwas tat, dann für ihn oder Miley. Sie waren einfach meine besten Freunde. Als er dann aber meinte, dass er Miley gefragt hätte, ob sie auch kommen würde, sah ich ihn irritiert an. Glaubte er etwa nicht daran, dass ich das schaffen könnte?! Das verletzte mich aber nun sehr. Enttäuscht stand ich auf und ging durch das Wohnzimmer. Ich hatte gedacht, dass er mir mehr vertrauen würde und ich wollte nicht, dass sie erfuhr, dass ich ihn liebte. Nicht jetzt ... Später wenn alles wieder in Ordnung war. Es wäre wohl besser, wenn ich gehen würde wenn sie kam. Denn eins war mir klar, ich würde mich nicht von Mitchel vernhalten können. Dafür liebte ich ihn einfach viel zu sehr und ich wollte auch wissen, was er mit Miley besprach und ob er ihr mein größtes Geheimnis sagen würde. Eigentlich glaubte ich, dass er es für sich behalten würde. Aber ich konnte auch nicht wissen, wie sehr Miley ihn daran hindern konnte zu trinken.