Wohnzimmer

Ich hatte heute vor wieder einmal Miley zu besuchen. Wieso ich das ausgerechnet heute machen wollte wusste ich nicht, aberirgendwie kam es mir so vor, als würde sie mich heute brauchen. Deshalb hatte ich mich auf den Weg zu ihr gemacht. Vor der Villa blieb ich dann stehen und fragte mich, ob Liam wohl da war. Vielleicht störte ich ja gerade. Doch dann könnte sie mich ja auch einfach wieder wegschicken wie so oft in der Serie Hannah Montana. Ich klingelte einmal und wie so üblich trat ich danach ein. Bis jetzt hatte Miley noch nie etwas dagegen gehabt und Liam eigentlich auch nicht. Deshalb sah ich mich um und fragte mich, wo die beiden waren. Jedoch hörte ich dann aus dem Wohnzimmer ein Gespräch. Es war aber nicht eins zwischen Liam und Miley, sondern von ner DVD. Ich lief den Flur entlang und blieb dann irritiert in der Tür für ins Wohnzimmer stehen. "Süße, das ist denn mit dir los?", fragte ich sie und ging auf sie zu ohne abzuwarten, ob sie mich hier haben wollte oder nicht. Ich setzte mich neben sie und nahm sie in den Arm. Eis, Decke und ein solcher Film. Da muss einfach etwas geschehen sein.

Es schien so, als würde es Miley wirklich schlecht gehen und da mich der Film nervte, griff ich nach der Fernbedinung und drückte auf Pause. So konnten wir in Ruhe reden. Miley schüttelte mir kurz darauf auch ihre ganzen Sorgen aus. Liam war in letzter Zeit echt ein wenig Selbstverliebt, doch das war doch auch normal. Er stand nun auch im Mittelpunkt. Damit mussten beide klar kommen und meine beste Freundin sollte ein wenig mehr Verständnis dafür aufbringen können. "Ach Miley, ihr seit doch nicht gleich getrennt wenn ihr euch anschreit. Liam muss jetzt erst einmal auch damit klar kommen, dass er beliebt und angesehen ist und du musst akzeptieren, dass nicht nur du im Mittelpunkt stehst." Das war vielleicht hart, aber die Wahrheit. Mit Hannah Montana wurde sie berühmt und das sehr früh. Vielleicht doch zu früh. Mir war das nicht so in den Kopf gestiegen wie ihr. Doch ich versuchte sie immer noch am Boden zu halten. Auch wenn das manchmal echt schwierig war. "Lass ihm etwas Zeit und du wirst sehen, dass alles wieder in Ordnung kommt. Gib eure Beziehung nicht gleich auf, das ist es nicht wert." Zwar hatte ich so etwas noch nie selber erleben müssen, doch mit ihr hatte ich schon so einige Sachen erlebt und manchmal kam es mir vor, als wäre ich sie. Ich bin eben sehr mitfühlend und manchmal ist das auch ein Nachteil. Obwohl mich meine Freunde dafür lieben.

Ich lächelte nur bei ihrem 'Danke'. Für was hatte man schließliech eine beste Freundin? Die war doch für so etwas da und als sie dann mein Handy nahm schloss ich kurz die Augen und atmete einmal tief durch. Dann öffnete ich die Augen wieder und sah, dass sie mir mein Handy wieder gab. Ich nahm es und steckte es in meine Handtasche. "Ich kann dir sagen was du jetzt machen würdest. Du würdest vor dem Fernseher sitzen mit dem Eis in der Hand und der Decke und weiterhin darüber nachdenken wie mies dein Leben ist." Ja, ich war gerade etwas gemein, aber irgendjemand musste ihr ja auch die Wahrheit sagen und das tat wohl niemand außer mir. Deshalb sah ich es beinahe als meine Pflich sie immer wieder auf den richtigen Weg zurück zu holen. "Aber ich bin ja immer für dich da Miley und mich kannst du auch mitten in der Nach anrufen oder sonst irgendwie, wenn ich mal weg sein sollte oder du es bist. Ich werde immer so schnell ich kann zu dir kommen." Für meine beste Freundin tat ich eben wirklich alles. Da war es mir nicht einmal zu viel, wenn ich mitten in der Nacht zu ihr fahren müsste.

Ich ging mit Miley ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Coach. Als sie fragte ob ich etwas trinken wollte strich ich mir kurz durch die Haare und antwortete: "Wenn du nicht zufällig Whiskey da hast, nein. Aber falls und er gehört Liam, um so besser..." Ich trank für gewöhnlich auch viel, aber nie so das ich die kontrolle verlor. Halt wenn ich feierte oder ich etwas brauchte um runter zu kommen. "Das heute war alles zimlich krass, oder ? Willst du drüber reden ?" fragte ich meine kleine Schwester denn ich konnte gerade wirklich gut jemanden zum Quatschen gebrauchen nach dem schrecken heute.

Ich nahm den Whiskey und trank erstmal einen kräftigen Schluck, bevor ich ihn wieder zudrehte und auf den Tisch stellte. "Vielleicht kippe ich den Rest später den Abfluss runter oder so..." meinte ich und grinste. Als Miley sagte, dass sich nicht wusste ob sie über heute reden wollte setzte ich mich in den Schneidersitz und sah sie an. "Ich aber! Ich wollte es nicht vor Emily sagen, aber ich war mir gar nicht sicher ob Mitchel wieder aufwachen würde. Vermütlich war das nur reines Glück, was heute passiert ist." gestand ich. Ich hatte wirklich Angst um den kleinen gehabt, verflixte Angst sogar. So cool wie ich nähmlich immer vorgab zu sein, war ich auch gar nicht.

Ich nahm meine kleine Schwester in den Arm und küsste sie auf die Wange. "Hey, Liam kommt leider zu dir zurück. Ganz sicher, oder glaubst du er kann ohne dich leben ?" fragte ich sie und grinste. Das 'leider' hatte ich geflüstert. Ich wusste das sie diesen Typen liebte, was mir zwar bis sonst wohin stand, aber für sie schien er wichtig zu sein. Ich konnte diesen Typen von anfang an nicht leiden und er mich nicht, also waren die verhältnisse zwischen uns schon ganz klar geklärt. Für mich war Liam einfach nur Großkotzig und eingebildet, der glaubte sich alles rausnehmen zu können. Bisher war es auch eigentlich okay, weil es nicht mich betraf aber wenn er dacht er könnte meine kleine Schwester so verletzten und betrügen, dann lag er Flasch!

Ich grinste ein wenig, als sie meinte sie würde nur mein Shirt voll heulen. "Hey, scchh..." sagte ich und legte ihnen Kopf wieder leicht auf mein Shirt. "Weiter heulen..." meinte ich und musste innerlich wieder lächeln. Sie konnte sich immer bei mir ausheulen oder von mir aus auch meinen Klamotten mit ihren Tränen bewässern. Mir war es egal. Sie sollte sich nicht mehr so verloren vorkommen und spüren, dass ich hier war. "Wollen wir dann gleich ein bisschen etwas essen, und danach schläfst du ein bisschen ? Es wird schon alles wieder gut... Vertrau mir!" sagte ich und strich mit meiner Hand leicht über ihren Hinterkopf.

Ich lachte und weinte gleichzeitig, als er das sagte. Er bringt mich wirklich in jeder Situation zum lachen. Egal wie, egal wo. "Ja okey" sagte ich und weinte noch ein kleines Moment, bis ich mich wieder beruhigt hatte. So ein Bruder wie Trace wünschen sich bestimmt viele. Er ist immer für mich da und er tut wirklich alles für mich, eben wie ein großer Bruder. Eigentlich sind wir nur Halbgeschwister, aber für mich war es nie Halb, er ist und bleibt einfach mein Bruder. Ich sage auch mein Bruder und nicht mein Halbbruder. Von meinen Geschwistern, verstehe ich mich mit ihm am aller besten.

Als Miley sich wieder einigermassen ruhig war, nahm ich ihre Hand. "Und Mitchel wird wieder, wenn er jetzt den Willen dazu hat. Es wird noch eine Weile dauern bis er völlig trocken ist, aber dann wird er wieder der alte, dass ist ein versprechen!" meinte ich und zwinkerte kurz. "Nun... wollen wir was essen ? Ich hab echt hunger..." sagte ich und eigentlich sagte ich das nur, weil Miley erwähnt hatte das sie wenig gessen hatte und wir wurden so erzogen, dass wir immer zusammen abendbrot assen auch wenn wir mal keinen Hunger hatten. Das war ein guter Trick, denn so zwang ich Miley dazu sich nach mir zu richten und zu essen.