Flur

cf. vor der Villa

Ich entschied mich dann doch noch einmal hinein zu gehen. Aber vor der Tür blieb ich wieder stehen und legte meine Hand an die Klinke. Aber ich öffnete die Tür nicht. Das dauerte ein wenig. Ich seufzte und konnte mich nicht wirklich entscheiden ob ich nun hineingehen sollte oder doch draussen bleiben sollte. Jedoch entschied ich mich dann dazu, die Tür zu öffnen. Von Mitchel hörte ich erst einmal nichts und dann trat ich ein. Meine Tasche liess ich neben der Tür fallen und liess sie auch dort liegen. Hinter mir schloss ich dann die Tür wieder und lehnte mich daran. "Mitchel?", fragte ich dann leicht traurig. Das vorhin hatte ich nicht ganz so gemeint. Meine Nerven lagen eben auch am Boden und ich musste mit dieser Situation auch erst einmal klar kommen ... Besonders da er noch Miley gebeten hatte zu kommen. Das war für mich einfach zu viel.

Ich hatte gerade die Scherbe fallen lassen, mit der ich schon an meiner Pulzader angesetzt hatte. Nur, Emily war wieder da und da konnte ich nicht mit einem reinen Gewissen schneiden, wenn man es so nennen durfte. Meine rechte Hand blutete und ich versuchte es irgendwie zu verbergen, aber die scherbe hatte tief in meine Handfleche geschnitten. "Ja ?" fragte ich sie und meine Hände zitterten nicht mehr, ihr musste klar sein das ich getrunken hatte. Man sah meinen Augen auch an, wie sehr ich geweint hatte nur vor welcher schrecklichen Tat ich eben gestanden hatte, dass konnte sie mir glücklicherweise nicht ansehen.

Entsetzt sah ich Mitchel an als er dann in den Fur kam. Er lief ganz normale und kein Glied an seinem Körper zitterte. Da war man mal kurz weg und schon hatte er getrunken. So konnte man sich also auf ihn verlassen. Gerade wollte ich ihn umarmen und sagen wie leid mir alles tat, Da sah ich die verletzte Hand. Sofort nahm ich sie in meine Hände und nachdem ich mir die Wunde angesehen hatte, sah ich ihn traurig und entsetzt an. Ich konnte es nicht glauben, dass er sich wirklich verletzt hatte. "Was hast du gemacht?" In meinen Augen bildeten sich Tränen und ich versuchte nicht zu weinen. Das fiel mir ziemlich schwer, aber irgendwie würde ich es auch schaffen. "Ich liebe dich doch. Bitte tu dir so etwas nicht mehr an." In meiner Stimme hörte man, dass ich traurig war. Sehr sogar und irgendwie war ich auch enttäuscht. Er hatte es nämlich nicht geschaft seine Finger von der Flasche zu lassen.

Ich sah Emily an wie entsetzt sie war und natürlich sah sie meine Blutende Hand. Sie stellte mir wieder fragen, doch ich konnte zuerst nicht wirklich antworten. "Lass mich nicht mehr alleine. Sobald ich die Gelegenheit habe, ist mein eigender Wille weg und ich trinke einfach ohne nachzudenken und wenn dann alles zu spät ist will ich es ungeschehen machen, aber es geht nicht und dann..." Ich sah auf meine Hand und wieder liefen mir die Tränen die Wangen hinunter. "...Ich wollte mir nicht die rechte Hand verletzten, es ist bei dem Versuch passiert mir die linke Pulzader aufzuschneiden." sagte ich und atmete aufeinmal ganz schnell. Ich nahm Emily in den Arm und versuchte mich zu beruhigen. "Lass mich nicht mehr allein. Ich hab Angst." gab ich zu und es tat auf eine Art und weise weh ihr zeigen zu müssen wie schwach ich eigentlich war.

Ich nickte leicht. "Ich werde dich nicht mehr alleine lassen. Solange ich kann werde ich bei dir bleiben. Was vorhin geschehen ist tut mir leid Mitchel ... Ich habe einfach überreagiert. Nimm es mir bitte nicht übel, ich bin es mir eben nicht gewohnt mit solchen Gefühlen kämpfen zu müssen." Denn am liebsten wäre ich die ganze Zeit nur bei ihm und hätte ihn geküsst. Doch bald würde Miley kommen und dann war das alles vorbei. Die Zweisamkeit zumindest. Mit meiner Hand wischte ich ihm die Tränen weg und lächelte ihn leicht an. Bei seinem Geständnis sah ich ihn fassungslos an. Wollte er sich eigentlich nocht umbringen oder hatte er einfach nur idiotische Ideen. "Dann bin ich ja noch rechtzeitig gekommen und ich bleibe bei dir. Versprochen und das werde ich halten!" Als er mich umarmte, legte ich meine Arme um seinen Hals und genoss es gerade einfach hier bei ihm zu sein.

Ich war froh, dass Emily nicht mehr gehen würde. Ich glaubte ihr. Ich glaubte ihr jedes einzelne wort. "Es tut mir Leid..." flüsterte ich und sah ihr dann in die Augen, bevor ich sie küsste. So Leidenschaftlich und hingebungsvoll küsste ich selten, wahrscheinlich weil es für gewöhnlich nach solchen küssen mehr kam, als nur weiter knutschen oder kuscheln. Nur bei Emily war mir klar das da momentan nichts laufen würde. Kurz unterbrach ich den Kuss und sah ihr wieder in die Augen. "Das ist besser als trinken..." sagte ich ganz ehrlich. Das konnte ich allerdings nur, weil ich gerade so gut wie keine Entzugserscheinungen hatte. Die halbe Flasche Jack Daniels benebelte mich zwar kaum, aber meiner Sucht war in jedemfall genüge getan.

Bei seinen Worten nickte ich leicht. Ich glaubte ihm, auch wenn es mir schwer fiel. Sein Kuss überforderte mich jedoch beinahe und ich wusste nicht, was er nun genau vor hatte. Aber dann erwiderte ich den Kuss. Jedoch war ich froh, als er sich wieder von mir löste und sah ihn an. Bei seinen Worten musste ich leicht lächeln. "Das freut mich", antwortete ich dann flüsternd und strich ihm zärtlich über die Wange. Hoffentlich verlangte er nur nicht von mir, dass ich mit ihm schlief, das würde ich nicht überleben. Obwohl ich mich in seiner Gegenwart dazu bereit fühlte hatte ich Angst. Es konnte also nur schief gehen. Deshalb sagte ich auch nichts zu diesem Thema und hoffte einfach, dass er nicht auf die Idee kam.

Ich lächelte, als sie sagte, dass sie das freute. Wieder nahm ich den Kuss auf und zog sie mit der linken Hand an ihrem Rücken etwas näher an meinen Körper. Ihre nähe war so berrauschend und ja, ich wollte mehr nur ich durfte es mir nicht anmerken lassen. Ich würde auch nicht mit ihr schlafen, nicht jetzt! Egal wie sehr ich wollte. Aber wenn ich schon nicht mit ihr schlafen konnte, wollte ich wenigstens so weit wie möglich ihre nähe spüren. Ich löste mich wieder aus dem Kuss, küsste dann aber wie unter hypnose ihren Hals. Ich genoss jede sekunde und die berührungen zwischen meinen Lippen und ihrem Hals. Ich war so dankbar das Emily wieder zurück gekommen war, sie... Ja, sie hatte mir das Leben gerettet.

Ich dachte, dass wir es uns nun auf dem Sofa bequem machen würden. Doch so weit kamen wir gar nicht, denn er küsste mich wieder und ich erwiderte den Kuss. Zuerst merkte ich gar nicht, dass er mich so nahe an sich zog und ignorierte es auch irgendwie. Als er sich dann wieder von mir löste, wurde es mir aber bewusst und ich fragte mich, was er vor hatte. Dann küsste er noch meinen Hals und ich schloss meine Augen wieder. Zwar hätte ich am liebsten gesagt, dass das nicht ging, aber dann hätte ich ihn angelogen und das wollte ich einfach nicht. Mir wurde dabei auch klar, dass mein Körper sehr dicht an seinem stand und nun fing ich an zu zittern. Ich bekam Angst und wusste einfach nicht, was nun geschah oder was ich tun sollte.

Ich riskierte es nun und strich mit meiner linken über ihren Rücken und unter ihr T-shirt und schob es langsam nach oben. Doch dann merkte ich, dass sie ein wenig zitterte und sofort hörte ich auf ihren Hals zu küssen und strich mit meiner Hand, ihr oberteil wieder nach unten. "Was ist ?" fragte ich sie und atmete durch. Mit meiner Hand strich ich nun langsam von hinten über ihre Talie und ihren Arm, bis mein Finger langsam über ihre Wange streichte. Ich seuftze und lächelte leicht. "Ich mache nichts, was du nicht willst, versprochen." flüsterte ich und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen. "Tut mir Leid, wenn ich dir zu nah gekommen bin, aber ich hab einfach andere erfahrungen gemacht." sagte ich und atmete durch. Es klang zwar sehr blöd wenn ich es so ausdrückte, aber ich konnte ja nicht sagen: 'Ich hab einfach viel mehr Weiber geknallt, als du Kerle...' Ja, dass wäre auch relativ krass ausgedrückt, aber für mich gehört Sex einfach zu einer Beziehung dazu. Außerdem entsprach es der Wahrheit: Angel, Megan, Jenette, Gia, das ONS mit Debby... Allerdings hatte ich Emily ein versprechen gegeben, nähmlich das: Wenn dieser ganze Scheiß vorbei ist, würde ich ihr das schönste erste Mal der Welt schenken, wenn sie mich dann noch wollte.

Ich zuckte zusammen als ich seine Hand auf meiner Haut spürte. Er schien auch zu merken, dass ich am ganzen Körper zitterte und fragte mich auch, was los sei. "Ich habe einfach Angst. Nicht, dass ich es nicht möchte. Ich habe einfach Angst davor, was danach geschehen wird ..." Genau, davor hatte ich wirklich Angst und eigentlich wollte ich es auch gar nicht wissen. Aber irgendwann würde ich es erfahren und lieber früher als später. An sein Versprechen erinnerte ich mich gerade nicht mehr und bei seiner Erklärung nickte ich leicht. "Schon in Ordnung Mitchel ... Ich kann es ja auch verstehen, aber bitte dräng mich nicht. Auch wenn ich dir jetzt sagen würde, dass ich möchte, könnte sich das ganz schnell wieder ändern ..." Ich hatte ihm nicht sagen wollen, dass ich wirklich wollte. Aber wenn er klug war konnte er es heraushören. Ich hoffte aber, dass er es nicht hörte.

Ich grinste ein wenig. "Was.. Was soll den schon passieren ich meine..." In den Moment legte ich meine Hand wieder an ihren Rücken und drückte sie sanft an mich. "...wir werden uns so nah sein, näher als jetzt und je zuvor!" flüsterte ich und küsste sie. "Und, wir werden uns auf unglaublich schöne Art und weiße begegnen..." Ich legte mein Strin gegen ihre und lächelte sanft. "Ich hab dir ein versprechen gegeben und, jetzt hänge ich ein zweites versprechen an das erste.." Ich küsste sie auf die Wange und ging mit meinen Lippen ganz nah an ihr Ohr heran. "...du wirst keine Sekunde bereun müssen, wenn du mich wirklich liebst." flüsterte ich und löste meine Hand dann von ihrem Rücken und löste mich sonst noch ein wenig mehr von ihr. Aufeinmal tat meine Hand so weh und ich hatte fast vergessen was vor nichmal zwanzig Minuten passiert war. Doch nun spürte ich diesen stechenden Schmerz in meiner Hand und sah mir meine Handfleche an und verzog vor schmerz das Gesicht.

Ich lächelte und genoss es mit ihm hier zu sein und seine Worte waren einfach nur der Himmel auf Erden. Als er mich dann auf die Wange küsste, lächelte ich ihn breit an, doch dann wurde es wieder freundlich und fein. Mein Herz schlug sehr stark und schnell. Beinahe hatte ich Angst, es würde mir aus dem Körper springen. Jedoch löste er sich dann von mir und ich wusste auch wieso. Seine Hand. Die hatte ich gerade total vergessen. "Ich geh Verbandssachen holen." Mit diesen Worten verschwand ich auch. Es kam mir vor wie zu Hause, denn er hatte alles sehr ähnlich wie ich eingeräumt, zwar nicht genau gleich, aber ähnlich. Deshalb fand ich die Sachen auch schnell wieder und ging dann zu ihm zurück. "Du darfst dich gerne selber verarzten. Aber ich werde es machen, wenn du es möchtest." Meine Stimme war leise und ich genoss es einfach nur, dass ich nun nicht gegangen war. Ich würde mir niemals verzeihen, was dann geschehen wärde.